Mit den Vereinskameraden Andy, Peter W. und Otto geht es auf die letzte Etappe von Kalmar nach Fehmarn. Bei immer noch fast hochsommerlichen Temperaturen und optimalen Segelbedingungen erleben wir Segelspass pur und die Ostsee von ihrer besten Seite. Selbst schuld, wer da noch ins Mittelmeer fährt! Wir machen Inselhopping vom Feinsten: Zunächst Uitklippan. Zwei kleine Felsbrocken auf offener See. Vogelschutzgebiet und im Frühsommer Brutstätte für alle Arten von Seevögeln. Ein Nothafen ohne jeglichen Komfort und ohne Service. Jetzt im Herbst fast ausgestorben. Aber mit einer einzigartigen Atmosphäre. Wir sitzen auf den von der Abendsonne rot angestrahlten Felsen und geniessen den Sonnenuntergang mit Blick auf die Weite des Meeres. Mehr braucht man hier draussen nicht. Dann weiter zur Insel Hanö. Lebendiges Bullerbü. Ein putziger kleiner Hafen mit rot angemalten Fischerhütten und weiss angemalten Autoreifen an den Kaimauern, bunte Ferienhäuser, ein Leuchtturm, und wieder ein toller Sonnenuntergang. Mehr brauchen wir auch hier nicht. Am nächsten Tag geht es bei 5 Bft. Wind aus Südwest in Rauschefahrt Richtung Bornholm. Wir bleiben eine Nacht auf den zu Dänemark gehörenden sog. Erbseninseln, einem weiteren Highlight unseres Törns. Auch hier Idylle pur und absolute Ruhe, wenn die wenigen Tagesgäste am Spätnachmittag mit der letzten Fähre die Insel verlassen haben. Wir sitzen im Cockpit, geniessen (mal wieder) die Abendsonne und verspeisen die leckeren eingelegten Heringe, die wir am Nachmittag hier erstanden haben. Von Christiansø segeln wir bei schwachem achterlichen Wind nach Hasle auf Bornholm. Wir besuchen eine der für Bornholm typischen Räuchereien und essen Räucherhering und Räuchermakrelen. Leeecker!!! Dann geht es bei kräftigem Wind (5-6 Bft. aus NW) und ruppiger See knapp 60 Seemeilen am Wind nach Sassnitz auf der Insel Rügen. Mit gut 7 kn. Speed over Ground schiessen wir vorbei am Windpark Baltic II ( under Construction) und knapp vorbei an der dort ausgelegten Westtonne, die wir im letzten Moment „schnibbeln“ müssen, damit wir sie nicht rammen. Beruhigend zu wissen, dass das Patroullienboot „Sea Safe“ vom Windpark uns „auf dem Schirm“ hat und unseren Track genauestens mit verfolgt 😉. Es folgt unsere „Königsetappe“ von Sassnitz nach Warnemünde. 77 Seemeilen, die uns alles bieten, was ein Seglerherz erfreut: bei glatter See eine Panoramafahrt entlang der von der Morgensonne gold angestrahlten Kreidefelsen, ein ausgiebiges Frühstück im Cockpit mit Rührei, Speck und genussvollem Dahingleiten unter voller Besegelung bei nur 2 Bft. Wind. Wir überbrücken die Mittagsflaute unter Motor und warten bei hochsommerlichen Temperaturen auf den für den Nachmittag angesagten Ostwind. Nach einer großzügigen Opfergabe an Rasmus kommt der Wind pünktlich und Seewolf nimmt wieder Fahrt auf. Unter voller Besegelung in der Abendsonne vorbei an Hiddensee und dem Darß. Und dann in der Dunkelheit mit gerefften Segeln bei 5-6 Bft. Wind Endspurt nach Warnemünde. Wir halten auf das Leuchtfeuer zu und berauschen uns an unserer Speed und dem Feuerwerk, das den Himmel über Warnemünde bunt erleuchtet🎉. Wer hat das denn für uns bestellt? 😀 Am nächsten Tag folgt unsere Abschlussetappe nach Fehmarn und dann heißt es Abschied nehmen. 330 Seemeilen Segeln vom Feinsten mit einer tollen Crew!