SY Seewolf

Mein Segel-Blog


1 – 2 – 3 – im Sauseschritt

Oslo – Göteborg: knapp 200 Seemeilen in nur 4 Tagen; da muss man schon mal ordentlich auf die Tube drücken. Und so steht dieser Überführungstörn mit Albrecht ganz im Zeichen des sportlichen Segelns. Wir verlassen Oslo am frühen Morgen und frühstücken auf See solange es noch windstill ist. Glatte See, Sonne, zwei Fähren und ein paar Frachter; alles kein Problem. Passieren die Engstelle am Drøbaksund und können gegen Mittag die Segel setzen. Der Wind frischt auf bis 5 Bft., wir kreuzen gen Süden und fahren dabei eine kleine inoffizielle Regatta aus mit einer Hanse 415 aus der Schweiz. Mit gerefften Segeln schiesst Seewolf mit bis zu 7,5 kn über Grund durch die z. T. kabbelige Kreuzsee. Nach 68 Seemeilen erreichen wir Frederikstad kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Das war doch schon mal ein guter Anfang! Unsere Königsetappe führt uns von Fjällbäcka ins Segelzentrum Marstrand. Bei 4-6 Bft. Wind aus SW, in Böen 7 Bft., wählen wir den Weg durch das geschützte Schärenfahrwasser. Hier ist die See ruhig und wir geniessen es, nur unter Genua an den unzähligen Inseln und den vielen kleinen Ortschaften mit ihren roten Holzhäusern flott aber ruhig vorbei zu segeln, während es nur einige Seemeilen weiter draussen auf offener See kachelt. Fahren unter Motor durch den engen Sotekanal und kreuzen dann weiter durch die Schären. Wir segeln wie die Teufel; in der Spitze mit 9,4 kn. durchs Wasser. Wow! Ein perfekter Segeltag. Am nächsten Tag verlassen wir Marstrand durch den engen Albrektssundkanal 😀 , kommen noch ganz dicht an einer Seehundkolonie vorbei und gleiten zum Abschluss nur unter Genua bis ins Zentrum von Göteborg, den Gästehafen Lilla Bommen. Super war’s. ⛵️⛵️⛵️


Die Riviera am Skagerrak

Mit Franz und Petra von Kristiansand nach Oslo

Franz und Petra hatten versprochen, die Sonne mitzubringen. Die haben sie zunächst aber zusammen mit dem Nachschub an Weisswein gut in ihrem Gepäck verstaut. Denn bei ihrer Ankunft in Kristiansand regnet es in Strömen. Und der Wind schiebt die Wellen in die Hafenbucht, wo sie unkontrolliert brechen. Der Beton-Schwimmsteg und Seewolf tanzen um die Wette. Leider nicht im Gleichtakt und es bleibt offen, wer wen geküsst hat. Fakt ist jedenfalls, dass aus einer Leine zwei werden, der Betonsteg unversehrt bleibt und Seewolf am Bug mit einem kleinen Andenken an Norwegen nach Hause kehren wird. Es folgen schöne Segeltage bei überwiegend freundlichem Sommerwetter. Lillesand, Arendal, Risör, Kragerö –  hier ist sie, die Riviera des Skagerrak: malerische weisse Orte, einer schöner als der andere.  Schmucke Holzhäuser und stolze Villen, ganz in weiss. Enge Kopfsteinplastergassen, grossartige Promenaden und Badestrände! In Tvedestrand werden wir Opfer unserer fehlenden Norwegisch-Kenntnisse und ziehen am Automaten für 200 NOK ein Parkticket für Seewolf. Könnten ihn jetzt bis zum nächsten Morgen auf dem Parkplatz abstellen 😀. Gut, dass der Hafenmeister ein Einsehen hat…  Risör, ebenfalls eine der „Perlen des Südens“ empfängt uns mit strömendem Regen und 6 Bft. Wind im übervollen Hafenbecken, wo wir den Nachmittag schaukelig im 4.Päckchen abwettern. Schade auch für die prachtvollen Holzboote, die sich hier zum Holzboote-Festival präsentieren. Gerne hätten wir sie uns näher angeschaut. Das Wetter bleibt abwechslungsreich. Sonnen-und Regentage wechseln einander ab; Flaute, Segelwind und Sturm auch. Wir wettern ab wo es geboten ist und wenn wir fahren können, geniessen wir die schöne Landschaft Südnorwegens. Petra steuert uns sicher durch alle Engstellen und entwickelt sich zur Spezialistin für 120-Grad zum Wind Segelkurse ⛵️. In Åsgårdstrand besichtigen wir das Sommerhaus von Edvard Munch. Von dort ist es noch eine Tagesetappe bis nach Oslo. Seewolf bekommt einen tollen Liegeplatz im Königlich Norwegischen Segelclub und aus der Segelcrew werden Sightseeing-Touristen…..