SY Seewolf

Mein Segel-Blog

Stockholm – Kalmar

Spätsommer in Schweden.  Wo vor drei Wochen noch das Leben brodelte, ist ab Mitte August Einsamkeit angesagt. Nachsaison. Auf der „Nord-Süd-Autobahn“ durch die Schären begegnen uns nur noch wenige Segler. Die Häfen sind fast leer. Keine ausgelassenen Partys mehr, keine Live-Musik, keine Suche nach dem letzten freien Liegeplatz. Im Gegenteil: freie Heckbojen in Hülle und Fülle. Sollen wir in die Bojenreihe links oder rechts vom Steg gehen? Oder – Luxus pur – gehen wir trotz Bojen längsseits an den Steg? Ganz schön schwer, die Liegeplatzsuche in der schwedischen Nachsaison! 😀

Die wenigen Segler die wir treffen, sind überwiegend Deutsche. Langfahrtsegler wir wir, am Ende ihres ausgiebigen Sommertörns auf dem Rückweg  in den heimatlichen Hafen. Das Wetter meint es gut mit uns. Herrliches Spätsommerwetter, Sonne, angenehme Temperaturen und moderate Winde. So macht Segeln Spass! Wir schlängeln uns durch die engen Schärenfahrwasser und entspannen uns in Dalarö, Nynäshamn, Landsort, Oxelösund und Arkösund. Auf der Strecke von Arkösund nach Fyrudden bekommen wir ordentlich Wind ab. 6-7 Beaufort aus West; dazu eine kabbelige See. Mit minimaler Segelfläche fahren wir immer noch mit einer Geschwindigkeit von 6,5 kn. durchs Wasser. Dafür ist es am nächsten Tag fast windstill. Alleine auf dem Wasser, total glatte See, interessante Wolkenformationen und ein stimmungsvolles Licht. So lässt sich auch eine unfreiwilige Motorfahrt geniessen. Von Västervik nach Öland geben wir ordentlich Gas. Freies Wasser, super Wind und Sonne. Da ist Horst in seinem Element und gibt Alles. 60 Seemeilen in 10 Stunden. Das kann sich sehen lassen! Und auch die letzte Etappe nach Kalmar beschert uns perfektes Segeln. 250 Seemeilen liegen seit Stockholm in unserem Kielwasser – wir haben den schwedischen Spätsommer genossen.

Trotz Nachsaison waren wir übrigens nie alleine, sondern hatten immer weibliche Begleitung: Tief Greta und Hildegund zogen nördlich an uns vorbei, Irmtraud löste sich vor unseren Augen auf, Janett bescherte uns eine stürmische Nacht in Västervik und Kitty perfekten Segelwind. Tief Lili zieht gerade nördlich ab und macht den Weg frei für Maren I und II. Die nächste Crew möchte ja schliesslich auch noch was erleben……😉

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