SY Seewolf

Mein Segel-Blog


Sie kamen doch bis Ebeltoft…..

….. aber nur mit dem Fahrrad und dem Bus…. Immerhin…..Obwohl…… Eigentlich wollte Crew 4 bis Aarhus. Da sind sie dann letztendlich auch noch hingekommen. Mit dem Bus…. Seewolf bleibt in Oer und die Skipperin wartet dort auf Crew 5. Die darf nämlich jetzt nach ihrer Ankunft in Aarhus auch noch Bus fahren. Tja, so ist das manchmal mit dem Wetter…..

Über zu wenig Wind konnte sich Crew 4 jedenfalls nicht beklagen. Schon der erste Tag in Göteborg musste abgewettert werden, was aber nicht so schlimm war, weil Andy und Peter noch gar nicht eingetroffen waren. Die haben bei ihrer Anreise auf Kosten der Bahn eine Zwischenübernachtung in Malmö eingelegt….  Das haben wir auf der ersten Etappe nach Laesö natürlich alles aufgeholt. Sind bei Nordwind von 5-6 Bft. und 2 Meter Welle querab mit gerefften Segeln die 47 sm bis zur Insel Laesö mal eben in 8 Std. rübergeschossen. Geiler Segeltag. Am nächsten Tag weiter nach Hals am Eingang des Limfjords, 36 sm, und dann nach Grenaa an der jütländischen Küste, 43 sm.

In Grenaa war dann erst mal 3 Tage Pause. Eingeweht. Sturm in allen Seegebieten, besonders im Skagerrak und Kattegatt. Grrrr. Wir vertreiben uns die Zeit so gut es geht. Spielen Luftmäxchen ohne Würfel  und diskutieren intensiv die unterschiedlichen Regeln beim Rommee . Unglaublich, welche Vielfalt sich da eröffnet….. Wir bauen mal eben zu Übungszwecken die el. Bilgenpumpe aus, obwohl sie gar nicht kaputt ist. Beim Wiedereinbau verzichten wir auf das dazu gehörige Schmutzsieb, denn das ist uns einfach so abgebrochen….. Dumm gelaufen. Aber wir haben viel gelernt und wissen jetzt, dass das, was aussieht wie die zweite Frischwasserpumpe, in Wirklichkeit die el. Bilgenpumpe ist. Und dass es überhaupt keine zweite Frischwasserpumpe gibt. Und…..  dass man die Wasserzufuhr in der Nasszelle vorne mit einem kleinen Hebel an der Armatur unterbrechen kann. Das ist der Skipperin gerade rechtzeitig wieder eingefallen. Und so durfte Martina den verabredeten  Besuch von Jakob, dem besten Mechaniker der ganzen Küste Jütlands, wieder absagen.

Kurz bevor wir den Hafenkoller kriegen öffnet sich ein kleines Wetterfenster, das uns die Weiterfahrt nach Oer ermöglicht. Da wollten wir zwar eigentlich nicht hin, aber Ebeltoft oder Aarhus wären bei 6 Bft. gegenan und hackiger See nicht zu erreichen gewesen. Die enge Zufahrt zu der kleinen Schleuse von Oer ist bei stürmischem Wind querab schon tricky genug. Und so bleiben wir in Oer. Thor und Odin gesellen sich kurzzeitig zu uns, der Wind heult weiter, Seewolf schaukelt in der sicheren Box, und die Skipperin schläft nachts nur noch mit Ohropax, weil sie das permanente Heulen des Windes nicht mehr hören kann. Zeit, dass sich die stürmische Wetterlage endlich mal beruhigt. Vielleicht kommt Crew 5 ja in den Genuss von moderaten Westwinden. Wir werden sehen…..


zwischen Starkwind und Flaute

Dana und Alex hatten den Sommer gebucht. Genusssegeln durch die norwegischen und schwedischen Schären, vorbei an malerischen kleinen Orten mit roten Holzhäusern, durch enge Fahrwasser mit kahlen Felsen, die in der Sonne rötlich schimmern, ankern in geschützten Ankerbuchten oder mit Heckanker direkt an den Felsen, Erkundungstouren mit dem Schlauchboot, jeden Tag schwimmen im klaren Wasser und jeden Abend Würstchen grillen in der Abendsonne. Segel-Sommerurlaub im Norden kann so schön sein.

Doch leider kommt es etwas anders. Die Wetterlage ist unbeständig und wir hangeln uns zwischen Starkwind und Flaute von Oslo nach Göteborg. Abwettern in Grebbestadt und in Ellös. In Marstrand verbringen wir bei 6  Bft. Wind eine schaukelige Nacht an der hohen Kaimauer. Gut, dass wir die angeblich so geschützte Ankerbucht vorher verlassen hatten. Dort wäre es nämlich noch schlimmer gewesen.

Und trotzdem hatten wir eine gute Zeit und schöne Segeltage. Eine lauschige Ankerbucht im Oslofjord, einen schönen Liegeplatz auf den Koster Inseln. Wir haben gegrillt, sind im kalten Wasser geschwommen und auf den Felsen gewandert. Wir sind durch den Hamburgsund, den schmalen Sotekanal, den Albrektssundkanal und das Innenfahrwasser hinter den Inseln Ourust und Tjörn gefahren und haben uns an der schönen Landschaft erfreut. Ganz nebenbei hat die Crew alle Warmwasserschläuche auf dem Schiff stillgelegt und eine neue Pumpeinheit für die Toilette eingebaut. Damit liegen sie im Wettstreit der Crews um die Auszeichnung im Wettbewerb Pleiten, Pech und Pannen auf aussichtsreicher vorderer Position….. :-)


auf nach Oslo

Mit Stefan und Ralf geht es von Ellös nach Oslo. Ein traumhafter Törn durch die wunderbare Schärenlandschaft Westschwedens. Vorbei an kleinen bunten Ortschaften, unzähligen Inseln, kahlen Felsen, die im Sonnenlicht rötlich schimmern und auf denen kleine Leuchttürme stehen,  die den richtigen Weg weisen. Weiter durch den schmalen Sotekanal und den engen Havestensund, dann wieder raus aufs offene Wasser, wo sich die Brandung an nur knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Felsen bricht. Wir ankern in kuscheligen Ankerbuchten oder kleinen Häfen auf den Koster-Inseln. Wir segeln super und die Vorfreude auf Oslo steigt. Oslo wir kommen.


Hallberg-Rassy Rally 2022

Über 40 Hallberg-Rassys treffen sich Mitte Juni  bei der Hallberg-Rassy Werft in Ellös um gemeinsam Mittsommer zu feiern und an der alljährlichen Hallberg-Rassy Regatta teilzunehmen. Ob alt, ob neu, ob gross, ob klein; jede HR-Yacht darf mitmachen. Denn hier geht es nicht um den Sieg oder um irgendwelche Rekorde, sondern um den Spaß. Den Spaß am Segeln, den Spass am Feiern, neue Freunde kennen lernen, gemeinsam klönen, gut essen, viel trinken, Erfahrungen austauschen, die Produktionsstätten besichtigen, u.s.w.    Sieger sind wir ohnehin alle. Und so bekommt jede teilnehmende Yacht am Abschlussabend nach dem üppigen   schwedischen West-Coast Buffet bei der großen Preisverleihung eine Auszeichnung. Toll wars.

 

 

 


Zitterpartie

Alles war so schön geplant. Antje kommt am Freitag nach Göteborg, wir feiern gemeinsam den Abschiedsabend von Peter und Carsten und starten am Sonntag zu zweit zu einer gemütlichen Mädelstour durch die Schären bis Ellös. Doch dann wird Antje krank und verschiebt ihre Anreise auf Samstag. Kein Problem. Wir sind ja gut in der Zeit. Freitag mittag dann die Hiobsbotschaft: Antje kann gar nicht kommen….. Ups….. Was nun? Alleine kommt die Skipperin nicht nach Ellös; und schon gar nicht bei dem angesagten Sturm ab Sonntag! Wer kann jetzt so kurzfristig einspringen? Und was ist mit dem neuen Handy, das Antje für die Skipperin besorgt hat und nach Göteborg mitbringen wollte? Fragen über Fragen. Die Organisationsmaschinerie läuft auf Hochtouren. Zitterpartie. Das Handy wird von Köln nach Hannover geschickt und Stefan soll es nun nach Ellös mitbringen. Segelfreund Burkhard erklärt sich spontan bereit, nach Göteborg zu kommen und die Skipperin nach Ellös zu begleiten. Ankunft Mittwoch Morgen. Das sollte reichen, um pünktlich am Freitag zur Hallberg-Rassy-Rally in Ellös zu sein. Dienstag  nachmittag dann die nächste Hiobsbotschaft: Burkhards Zugfahrt ist nach nur einer Stunde Fahrt beendet. Personenschaden….. Ups….. Was nun? Jetzt kann es doch noch knapp werden mit der Teilnahme an der Rally. Immerhin ist das neue Handy pünktlich in Hannover angekommen.

Am Mittwoch um 11:45 Uhr kommt Burkhard dann doch noch in Göteborg an. Eine halbe Stunde später legen wir ab. Segeln zu zweit noch gut 40 Seemeilen bis kurz vor Ellös. Zuerst noch genussvoll unter Schmetterling im geschüzuten Schärenfahrwasser. Dann bei zunehmendem Wind 5-6 Bft.  und 2 Weter Welle querab raus aufs offene Wasser und ab geht die Post. Seewolf pflügt mit gerefften Segeln mit immer noch über 8 Knoten Speed durch die See. Wir kriegen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht…. Herrlich….. Ankern in  einer kleinen Bucht und fahren am nächsten Morgen ganz entspannt in Ellös ein. Alles wird gut.