Kaliningrad – Klaipeda
Nach zwei Tagen Besichtigungsprogramm in Kaliningrad heisst es am morgen des 26.06. wieder früh aufstehen, denn wir haben eine lange Segeletappe vor uns. Knapp 120 Seemeilen sind es bis Klaipeda. Um 03:00 Uhr legen wir ab und motoren bei Vollmond aus dem spiegelglatten Königsberger Seekanal Richtung Ostsee. Der Wind kommt zunächst nur sehr schwach; zu schwach zum Segeln. Dann frischt er allmählich auf, 2-4 Bft. , erst aus Ost, dann aus Südost, und dann dreht er auf Nord. Wir fahren zunächst auf Backbordbug Kurs Nordwest, hart am Wind wollen wir möglichst weit raus fahren um dann mit Kurs Nordost Klaipeda anzulegen. So der Plan. Früher als geplant wechseln wir dann aber doch auf Steuerbordkurs und fahren zunächst Richtung Küste. So steht die Welle besser und wir können mehr Höhe laufen. wollen weit raus, wechseln dann aber auf Steuerbordbug und fahren Richtung Küste. So steht die Welle besser und wir können mehr Höhe laufen. Konsequent halten wir unser Wachsystem ein. Alle 1,5 Stunden ist Wachwechsel: einer übernimmt das Ruder, einer geht schlafen und einer bleibt standby. Wir geniessen den schönen, aber langen Segeltag; auch noch, als der Wind auf Nord dreht und gegenan steht, und wir den Motor zur Unterstützung mitlaufen lassen. Währenddessen verliert bei der Fussball-WM Deutschland gegen Südkorea mit 0:2 und scheidet in der Vorrunde aus. Mitten in der Nacht, um 02:00 Uhr, nach 23 Stunden auf See, kommen wir in Klaipeda an. Wow, wir haben es geschafft! Die Müdigkeit ist verflogen und statt Schlaf in der Koje gibt es bis in die frühen Morgenstunden Wodka und Kaviar im Cockpit.
In Klaipeda haben unsere litauischen Freunde ein tolles Programm für die Teilnehmer der Rally vorbereitet. Bei hochsommerlichen Temperaturen besichtigen wir zunächst zu Fuss die Stadt, fahren dann mit dem Bus entlang der kurischen Nehrung, Besichtigung eines kleinen Fischerdorfes und der ornithologischen Station Ventes Ragas, weiter nach Nida, kleine Wanderung durch die imposanten Sanddünen und Besuch des Sommerhauses von Thomas Mann. Am nächsten Tag segeln wir bei Starkwind auf einem traditionellen Kurenkahn auf dem kurischen Haff; auch das ein Erlebnis.
Abends heisst es dann Abschied nehmen. Die South Coast Baltic Boating Rally 2018 ist zu Ende. Schade. Wir sind toll gesegelt, haben viel gesehen, haben viele neue Segelfreunde gewonnen. Jetzt trennen sich die Wege. Wehmut kommt auf. Einige bleiben noch in Klaipeda oder in Nida, einige segeln weiter nach Riga und Tallin, manche nach Gotland, andere segeln zurück; nach Polen, Schweden, Dänemark, Deutschland….
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