Segeln in den norwegischen Fjorden – das ist ein ganz spezielles Thema. Das heisst, eigentlich ist es gar kein Thema, denn in den norwegischen Fjorden gibt es fast keine Segler. Weil…… im Grunde kann man hier gar nicht segeln; jedenfalls nicht richtig. Meistens gibt es sowieso keinen Wind, weil die hohen Berge den Wind abhalten. Dann muss man motoren. Und wenn dann doch mal Wind da ist, dann kommt er entweder genau von vorne oder genau von hinten; und zwar egal, in welche Richtung man gerade fährt. Das ist so, weil der Wind sich dem Verlauf des Fjords anpasst. Und weil er dann auch noch vor und hinter jeder Kurve seine Stärke ändert, muss man auch bei Wind meistens motoren. Der Strom kommt sowieso immer mit 1-2 kn. von vorne.
All das schreckt uns aber nicht ab! Mit Siegfried und Andy machen wir uns auf zum Sognefjord. Fahren am ersten Tag von Bergen durch den Herdlefjord (unter Motor) zur Insel Fetje. Am nächsten Tag geht es bei 4-5 Bft. Wind aus Süd unter Segeln in den Sognefjord! Flotte Fahrt. Herrlich. Wenn es nur nicht so viel regnen würde. 😂 Der aufgespannte Regenschirm bietet dem Rudergänger nur eingeschränkten Wetterschutz ☔️. Übernachtung in Bjordal am Pier vor dem Kaufmannsladen. Weiter durch den Sognefjord – teils unter Motor, teils unter Segeln- , an Balestrand vorbei in den Fjærlandsfjord. Im Hintergrund ist in der Sonne schon der Jostedalsbreen zu sehen, der grösste Gletscher des europäischen Binnenlandes. Am Ende des Fjordes liegt der kleine malerische Ort Fjærland, eingebettet in eine traumhafte Landschaft am Fusse des Gletschers. Hier machen wir fest und verleben in einer Bilderbuchlandschaft zwei perfekte Tage. Sommer in den norwegischen Fjorden, wie es besser nicht sein könnte. Besuch des Gletschermuseums, Ausflug zu den Gletschern, Wanderung zu den Wasserfällen mit Picknick in der unberührten Natur, Kaffeetrinken im traditionsreichen Hotel Mundal. In der Abendstimmung posieren Seewolf und die Skipperin als Fotomotiv für die koreanischen Touristen. Am nächsten Tag mit dem Bus durch den grossen Tunnel auf die andere Seite des Gletschers nach Skei. Dort machen wir eine weitere schöne Bergwanderung und Andy kauft sich eine neue „Regnbukse“. Die wird auf der Fahrt nach Skjerjehamn auch gleich einem ersten Belastungstest unterzogen. Am letzten Tag geht es bei perfekten Segelbedingungen, Wind NW 3-4 Bft. und Sonne, unter Segeln durch den Fedjefjord und den Hjeltefjord zurück nach Bergen. Wer sagt eigentlich, dass man in den norwegischen Fjorden nicht segeln kann ?…..