Das Segelwetter ist eine komplizierte Sache. Und deshalb gibt es so viele unterschiedliche Informationsquellen. Da haben wir NAVTEX und eine Wetterinfobox fest an Bord installiert. Da gibt es den “ Kapitän“, der uns fünf mal am Tag per UKW-Sprechfunk in der „grossen Konferenz von Borkum bis Bornholm“ mit den aktuellsten Wetterberichten versorgt. Per E-mail erhalten wir täglich sog. Gribfiles mit vielen kleinen Windsymbolen, die wir auf dem Laptop auswerten. Auf dem I-Pad schauen wir uns die Wetterkarten und Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes an, und auf dem Smartphone die von Windfinder. Ach ja, und dann gibt es ja auch noch den Hafenmeister, der uns – wie in guten alten Zeiten – täglich höchstpersönlich mit aktuellen Wetterberichten versorgt. Schön, wenn sich alle einig sind; Schlecht, wenn jeder was anderes sagt. Flaute, Starkwind mit Gewitterböen, Wind aus Nordwest, Südwest, Nordost, schwach umlaufend, 3-4 Bft., oder erwischen wir die angesagten Böen von 8 Bft.? Schwierig, schwierig. Und jeden Tag wird neu gemischt! Voller Optimismus mache ich mich mit Carsten auf Richtung Bornholm. Warnemünde, Klintholm, es läuft gut. Doch dann dreht der Wind auf Ost. Da können wir uns Bornholm abschminken. Bei Windstärken zwischen 5 und 7 Bft. rauschen wir raumschots zurück nach Fehmarn. 67 Seemeilen in 10 Stunden. Das kann sich sehen lassen. Geile Fahrt! Danach noch etwas Deutsche Ostseeküste bei eher schwächerem Wind und ein Tag Kulturprogramm in Wismar. Und auf dem Rückweg nach Fehmarn darf der Volvo Penta auch mal wieder zeigen, was er kann…. Flaute… Letztendlich bleiben wir die ganze Zeit verschont von den angesagten Unwettern, Starkregen und Gewitterböen. Alles richtig gemacht? Oder einfach nur Glück gehabt? Egal. Wir hatten eine tolle Zeit, haben in der Sonne geschwitzt, sind schön gesegelt, hatten gute Liegeplätze und haben viele nette Leute getroffen. Was will man mehr?